06. November 2025
INTERVIEW MIT THEODOR VAN STEPHOUDT
Herr van Stephoudt, Sie haben das alleinige Management der Alecto Capital LLC übernommen. Warum wurde diese Entscheidung getroffen?
Die Entscheidung, die Führung in einer Hand zu bündeln, ist die konsequente Weiterentwicklung meiner langjährigen Arbeit für dieses Projekt. Ich habe die Gesellschaft seit Beginn – vom Konkursverfahren über die Zulassung der Klage bis heute – kontinuierlich als Berater begleitet. In dieser Zeit habe ich ein tiefes Verständnis für die Komplexität und das Potenzial des Falles entwickelt. Der Übergang in die Rolle des alleinigen Managers ermöglicht es nun, Entscheidungen schneller zu treffen und die Strategie ohne Umwege umzusetzen. Es geht darum, in der entscheidenden Phase des Rechtsstreits maximale Effizienz zu gewährleisten.
Sie bringen einen multidisziplinären Hintergrund als Ingenieur und Ökonom mit und haben in großen Anwaltskanzleien gearbeitet. Wie hilft Ihnen das in dieser Rolle?
Diese Kombination ist für diesen Fall von Vorteil. Mein technischer Hintergrund als Bergbauingenieur ermöglicht es mir, die operativen Fakten aus unserem Öl- und Gasprojekt fundiert zu bewerten. Als Ökonom analysiere ich die finanziellen Schäden und die wirtschaftlichen Argumente. Meine langjährige Erfahrung bei internationalen Top-Anwaltskanzleien in komplexen Wirtschaftsstreitigkeiten liefert die rechtliche und strategische Expertise. Dieser 360-Grad-Blick ist entscheidend, um die Strategie von ECP zu antizipieren und unsere eigene Position maximal zu stärken. Da ich den Fall von Beginn an kenne, gibt es keine Einarbeitungszeit – wir sind sofort voll handlungsfähig.
Ein erster Erfolg unter Ihrer Mitwirkung war die Verlegung der Klage nach New York. Welche Bedeutung hat dieser Schritt?
Die Verlegung des Verfahrens nach New York war ein strategischer Meilenstein. Dieser Erfolg ist ein erstes, greifbares Ergebnis unserer neuausgerichteten, proaktiven Strategie. New York bietet uns erhebliche prozessuale Vorteile, insbesondere das Recht auf ein Geschworenenverfahren, was in Fällen von nachweisbarem Fehlverhalten oft zu Gunsten des Klägers ausfällt.
Zudem ist die Zusammenarbeit mit unserem US-Anwaltsteam – das aus ehemaligen Kollegen von mir besteht – durch eine langjährige, vertrauensvolle Arbeitsbeziehung geprägt. Diese enge Verbindung ist ein operativer Vorteil, der eine nahtlose und hocheffiziente Prozessführung sicherstellt.
Was sind Ihre konkreten Pläne als Manager? Was können die Aktionäre von Ihnen erwarten?
Meine Agenda ist klar und fokussiert: das beste Ergebnis für die Aktionäre in diesem Rechtsstreit zu erreichen. Um dieses Ziel zu erreichen, implementiere ich von mir aus robuste Governance-Strukturen. Es ist mein proaktiver Anspruch, ein Umfeld zu schaffen, das von Transparenz, strenger Kontrolle und klarer Rechenschaftspflicht geprägt ist. Alle wesentlichen Entscheidungen werden nachvollziehbar und ausschließlich im besten Interesse der Aktionäre getroffen.
Operativ bedeutet dies die konsequente Umsetzung unserer Prozessstrategie in New York und die Vorbereitung auf alle Eventualitäten, einschließlich Vergleichsverhandlungen aus einer Position der Stärke. Die Aktionäre können von mir erwarten, dass ich regelmäßig, sachlich und transparent kommuniziere.
Wie schätzen Sie die Erfolgsaussichten der Klage unter diesen neuen Gegebenheiten ein?
Ich bin von der Stärke unseres Falles überzeugt. Diese Zuversicht basiert auf drei Säulen: Erstens, die Faktenlage, die ein systematisches Fehlverhalten von ECP klar belegt. Zweitens, der strategische Vorteil des Gerichtsstandorts New York, der uns prozessuale Instrumente an die Hand gibt, die wir in Delaware nicht gehabt hätten. Und drittens, die nahtlose Zusammenarbeit zwischen dem Management und einem erstklassigen Anwaltsteam, das den Fall und den Gegner genau kennt.
Es gibt in Rechtsstreitigkeiten keine Garantien. Aber wir haben die bestmöglichen Voraussetzungen geschaffen: eine klare Strategie, eine professionelle Führung und die richtigen Partner an unserer Seite. Mein Fokus liegt darauf, diese Vorteile diszipliniert und zielorientiert zu nutzen.
Ihre abschließende Botschaft an die Aktionäre?
Meine Ernennung markiert den Übergang zu einer neuen Phase, die von Professionalität, Struktur und einer unbedingten Ergebnisorientierung geprägt ist. Mein Engagement gilt der Aufgabe, das für Sie bestmögliche Ergebnis in diesem Rechtsstreit zu erzielen. Ich werde sicherstellen, dass die Kommunikation regelmäßig, sachlich und transparent erfolgt.
Ich bitte um Ihr Vertrauen in diesen klaren, strategischen Ansatz. Wir haben einen langen Weg hinter uns, aber der entscheidende Teil des Weges liegt vor uns, und wir sind besser aufgestellt als je zuvor, um ihn erfolgreich zu beschreiten.
Vielen Dank für das Gespräch.